Miteinander im Erzgebirge

Miteinander im Erzgebirge

Aue, Sachsen

Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist seit 2015 auch im Erzgebirgskreis ins Wanken geraten, Zuwanderung wird abgelehnt. Es gab offenen Protest und es entstanden starke nicht-demokratische Strukturen, die bis heute in den demokratischen Alltag eingreifen, Menschen verunsichern und Rassismus und Hetze verbreiten. Das „Bündnis demokratisches Miteinander im Erzgebirge“ kommt mit allen Menschen ins Gespräch, schafft Plattformen des Austausches und der Begegnung sowie ein nachhaltiges Angebot kommunaler Konfliktberatung. 

Das „Bündnis demokratisches Miteinander im Erzgebirge“ besteht seit 2016. Es unterstützt und vernetzt Aktionen und Akteur*innen der demokratischen Alltagskultur im Erzgebirgskreis. Das Bündnis versteht sich als überparteiliches und nicht an eine Konfession gebundenes Bündnis von Personen und Institutionen. Die Herausforderung ist die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes und damit die gleichzeitige Unterstützung aller Integrationsbemühungen im Landkreis. Das bedeutet jedoch auch die Auseinandersetzung mit gewachsenen Strukturen der sogenannten neuen Rechten und Strukturen einer neuen, nicht demokratischen „Heimatbewegung“. Monatliche öffentliche Gesprächsforen, Lesungen, Diskussionen usw. sowie ein wöchentliches Gesprächsangebot werden einer breiten Bürgerschaft angeboten. Dazu werden Verwaltung und Kommunalpolitik eingeladen und in geeigneter Form beteiligt. Die lösungsorientierte Begleitung von Entwicklungsprozessen innerhalb des Gemeinwesens ist gesichert durch den Partner Kompetenzzentrum für Gemeinwesenarbeit im Erzgebirge.

Am 29.08.2019 organisierte das Bündnis eine Veranstaltung zu postkolonialen Handelsbedingungen.

 

Am 23./24. August 2019 fand das Stains in the Sun-Festival statt.

Der Bildungsverein Agenda Alternativ e.V. aus Schwarzenberg lud am 23. und 24. August, mit der Unterstützung des Bündnisses „Miteinander im Erzgebirge“ zum siebten „Stains in the Sun“-Festival an das Oberbecken Markersbach ein. An zwei Tagen fanden dort Konzerte, Workshops zu zeitgeschichtlichen und politischen Themen sowie verschiedene Kreativangebote statt. Für die Festivalidee und die Durchführung erhielt der Verein im vergangenen Jahr den Sächsischen Förderpreis für Demokratie. Angeboten wurden Workshops zu den Themen: Antiromaismus in der Tschechischen Republik (Konexe, Film+Diskussion), Drug Scouts, Freie Republik Schwarzenberg, Rechte Stukturen im Erzgebirge. Zudem gab es ein Kinderprogramm und kreative Angebote zu Graffiti, Siebdruck u.a.

Am 03.08.2019 fand eine durch das Bündnis unterstützte Aufführung der NSU Monologe in Erzhammer, Annaberg-Buchholz statt.

„Wenige Wochen nach Urteilsverkündung im NSU-Prozess in München, erzählen die NSU-MONOLOGE von den jahrelangen Kämpfen dreier Familien der Opfer des NSU – von Elif Kubaşık, Adile Şimşek und İsmail Yozgat: von ihrem Mut, in der 1. Reihe eines Trauermarschs zu stehen, von der Willensstärke, die Umbenennung einer Straße einzufordern und vom Versuch, die eigene Erinnerung an den geliebten Menschen gegen die vermeintliche Wahrheit der Behörden zu verteidigen.
Die NSU-MONOLOGE sind dokumentarisches, wortgetreues Theater, mal behutsam, mal fordernd, mal wütend – roh und direkt liefern sie uns intime Einblicke in den Kampf der Angehörigen um Wahrheit und sind in Zeiten des Erstarkens von Rechtsextremismus an Aktualität kaum zu überbieten“
(Quelle: https://buehne-fuer-menschenrechte.de/nsu-monologe/)