Raus auf die Straße!

Raus auf die Straße!

Die Stadtrundgangster, Kassel, Hessen

Die Stadtrundgangster sind eine ehrenamtliche Projektgruppe des Vereins „Die Kopiloten e.V.” und seit 2015 in Kassel politisch bildend unterwegs. Als etablierter Träger der non-formalen politischen Bildung sind sie insbesondere ein spannender Kooperationspartner für Schule und tragen Bildung auf die Straße, gehen gemeinsam mit jungen Menschen flanieren und verwandeln damit den öffentlichen Raum zu anregenden Lehr-/Lernarrangements. Zur Zeit beschäftigen sie sich vor allem mit den Themen Rassismus und soziale Ungleichheiten.

Sie verstehen sich dabei als Gruppe, die aus einer eigenen Haltung heraus politisch relevante Themen in Angebote der politischen Bildung überführt. Ihre Angebote sind dabei so angelegt, dass sie zum einem Räume für junge Menschen öffnen sich ein Thema zu erschließen und eine eigene Haltung zu entwickeln, andererseits aber selbst bereits als Intervention im öffentlichen Raum funktionieren.

Der rasssismuskritische Stadtrundgang

„Rassismus ist überall“ – „Rassismus tötet“: Zwischen diesen beiden thematischen Polen – Alltags-
rassismus und Rechtsextremismus – zeigen die Stadtrundgangster
jungen Menschen, dass Rassismus auch dort zu finden ist, wo man ihn nicht vermutet und erst auf den
zweiten Blick erkennt. Rund um den Kulturbahnhof Kassel besuchen sie mit den Teilnehmenden Orte, an denen unterschiedliche Dimensionen von Rassismus thematisiert werden.
Über individuellen, institutionellen
und strukturellen Rassismus sprechen sie im Rundgang nicht aus der Perspektive von Betroffenen, viel-mehr geht es um ihre Privilegien als Teil der Mehrheitsgesellschaft.
Die Privilegien werden in den Mittel-
punkt der Auseinandersetzung gestellt und gemeinsam reflektiert.
Außerdem werden Handlungsmöglichkeiten diskutiert, mit denen aktiv gegen Rassismus und für eine tolerante demokratische Gesellschaft eingetreten werden kann. Während der Stadtrundgänge werden Stationen durchlaufen, die den Teilnehmenden Möglichkeiten der Mitgestaltung und Veränderung von Stadtgesellschaft aufzeigen. Mit ihren Angeboten unterstützen sie junge Menschen darin, ihre eigene Stadt neu zu lesen. Sie erschließen sich Orte des Alltags aus einer bisher unbekannten Perspektive. Gewohnte Deutungen des öffentlichen Raums werden so dekonstruiert und verlernt – erscheinen dadurch aber auch veränderbar. Bisher nahmen ca. 300 Personen am rassismuskritischen Stadtrundgang teil.

Bei Interesse wird der Stadtrundgang mit einem anschließenden Workshop zum Thema verbunden. Momentan vernetzt sich das Team mit von Rassismus betroffenen Communities, um einen Stadtrundgang aus einer rassismuserfahrenen Perspektive zu entwickeln.

Facebook: Stadtrundgangster Kassel